Gemeinsames Bild mit Köln in rot und Hamburg in blau sowie den Schiedsrichtern in gelb.
Nach umkämpftem 0:0 bleibt der Pokal in Köln
Herausforderer Hamburg trotzt dem Pokalverteidiger ein Unentschieden ab
26.09.2023 - Durch ein 0:0 gegen Herausforderer Hamburg verteidigt Köln den Löwenpokal im 118. Spiel dieses Traditionswettbewerbs der Senioren-Städtemannschaften im Gesamtalter von 500 Jahren. Dabei kommt den Kölnern die Regel zugute, dass bei einem Unentschieden der Bayerische Löwe im Besitz des Titelverteidigers bleibt. Für die Kölner war das der insgesamt 13. Sieg. Als nächsten Herausforderer erwarten sie jetzt im Frühjahr 2024 die Mannschaft aus Offenbach.
Mit großer Vorfreude und Spannung sah das Kölner Löwenpokal-Team dem Spiel am 16. September gegen Herausforderer Hamburg entgegen. Für den Titelverteidiger ist der nächste Herausforderer ja immer eine kleine Überraschungstüte, aber klar war, dass mit Hamburg nicht nur ein sehr spielstarker Gegner zu erwarten war, sondern dass sicher auch viele alte Hockeyfreundschaften wiederbelebt werden würden. Erwartungsgemäß waren beide Mannschaften dann auch mit einer Vielzahl von ehemaligen Olympiasiegern, Weltmeistern, National- und Bundesligaspielern gespickt.
Die Kölner gingen das Spiel erst einmal verhalten an, und zu Beginn zeigte sich, dass die Hamburger, bei denen die meisten Spieler im Gegensatz zu den Kölnern noch am regulären Spielbetrieb teilnehmen, dadurch deutlich besser „im Fluss“ waren. Der Ball lief sehr sicher durch die Hamburger Reihen, während die Kölner sich offensichtlich erstmal wieder an Ball und Schläger gewöhnen mussten. Da beide Abwehrreihen aber sehr sicher standen, waren große Torchancen allerdings Mangelware, und so ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit änderten die Kölner dann ihre Taktik und setzen die Hamburger deutlich stärker unter Druck, was dem Gegner das Aufbauspiel deutlich erschwerte. In der Folge kamen die Kölner dann auch zu ein paar Ecken und Torchancen, die allerdings alle von dem hervorragend haltenden Hamburger Torwart Tim Jessulat abgewehrt wurden. Aber auch die Hamburger blieben stets gefährlich, und vier Minuten vor Schluss schwante den Kölnern bei einer Strafecke der Hamburger schon Böses, aber auch diese konnte abgewehrt werden.
Das war der Auftakt zu einer spannenden und hektischen Schlussphase, in der die beiden guten Schiedsrichter Gaby Schmitz und Christoph Adler auch nicht daran vorbeikamen, noch ein paar Karten zu verteilen. Hamburg setzte natürlich noch einmal alles auf eine Karte und ersetzte den Torwart durch einen weiteren Feldspieler, aber letztlich brachten die Kölner das 0:0 und damit die Titelverteidigung nach Hause.
So richtig zufrieden war nach dem Spiel irgendwie keine der beiden Mannschaften. Die Hamburger hatten ein Spiel auf Augenhöhe geliefert, aber letztlich dann doch „verloren“, und die Kölner wollten eigentlich unbedingt gewinnen, das Unentschieden fühlte sich erstmal nicht wie ein Sieg an. Im Laufe des sehr netten und geselligen Abends wich dies aber immer mehr der Freude über die erfolgreiche Titelverteidigung und der Aussicht auf weitere Löwenpokalspiele.
Gemeinsam wurde dann noch bis in die frühen Morgenstunden zusammen mit den Hamburgern gefeiert, und man war sich einig, dass es sehr schade ist, dass dieses Spiel so schnell leider nicht wieder stattfinden wird!
Statement Hamburg: „Wir wollten dem starken Kölner Team ein Spiel auf Augenhöhe bieten, das ist uns definitv gelungen, mit etwas Glück holen wir den Pokal nach Hamburg - und nicht verloren zu haben und trotzdem besiegt zu werden, ist natürlich bitter. Der Modus ,hilft‘ ein wenig dem Herausforderer, aber so sind die Regeln. Es hat leider nicht gereicht, das Unentschieden war zu wenig. Das Spiel hat aber sehr viel Spaß gemacht, trotz immer noch großem Ehrgeiz beider Teams war es immer fair, da war schon viel Klasse auf dem Platz. Und auch die Schiedsrichter haben es super gemacht. Es war großartig, was das Kölner Team auch nach dem Spiel auf die Beine gestellt hat: gutes Essen, reichlich Getränke und viele Hockeyfreunde, die man schon lange kennt, sind zum Spiel und Zusammensein danach gekommen. Ein Art Klassentreffen mit vielen guten Gesprächen und bester Stimmung, und zu später Stunde hatten wir den Pokal zwischendurch auch mal gewonnen.... Für die meisten von uns ist die Löwenpokal-Karriere nach einem Spiel leider schon beendet, die meisten von uns sind schon über 50, einige deutlich. Und da wir erst ca. 2030 wieder an der Reihe mit der Herausforderung wären, sind viele von uns raus - das bedauern wir etwas, weil unser Team menschlich und sportlich super war. Euch Kölnern noch einmal Glückwunsch, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg im Löwenpokal.“
Pokalverteidiger Köln. Von links, hinten: Jörg Henze, Tibor Weissenborn, Philip Zeller, Oliver Cazin, Robert Küpper, Christian Achtmann, Christian Kurtz, Marc Benninger, Tim Lögters, Konrad Bremer, Georg Stahl, Sebastian Warweg, Volker Fried, Constantin Axer, Uli Mayer; vorn: Jan-Marco Montag, Denis Beutler, Roland Löwe, Daniel Thelen, Timo Wess.
Das Hamburger Team. Von links, hinten: Nico Sonnenschein, Torben Gottschau, Frank Gemmrig, Jost Hartmann, Constantin Baack, Harald Wilke, Ronald Schaper, Philipp Richter, Moritz Polonius; vorn: Fabian Tietz, Patrick Siebert, Philip Renfer, Lars Brenneke, Tobias Ancker, Tim Jessulat, Freddy Ness, Eiko Rott.
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