Auch ohne Topform den Löwen verteidigt
Mülheim schlägt Herausforderer München mit 3:2 (2:0) / 39. Sieg der Ruhrstädter
04.05.2010 - Nach einem knappen, aber verdienten 3:2-Sieg über Herausforderer München bleibt der Löwenpokal für Städtemannschaften im Gesamtalter von über 500 Jahren ein weiteres Mal in Mülheim. Mit ihrem 39. Erfolg im insgesamt 98. Spiel des im Oktober 1960 aufgenommenen Wettbewerbs haben die Ruhrstädter ihre Spitzenstellung vor Hamburg (37 Siege) weiter gefestigt. Bei dem am 1. Mai im Stadion des HTC Uhlenhorst ausgetragenen Spiel war Mülheim gegen eine lange Zeit verhalten spielende bayerische Mannschaft meist überlegen und kam zu einem 3:0-Vorsprung, von dem die schwächer werdenden Gastgeber zehrten.
Schon in der ersten Viertelstunde kam Mülheim zu einigen Möglichkeiten, die aber alle leichtfertig vergeben wurden. So musste eine Strafecke, nach 20 Minuten von Martin Siebrecht verwandelt, für die Führung herhalten. In der Folgezeit erspielte sich die Mannschaft von der Ruhr weitere Chancen. Eine dieser Gelegenheiten fand über zehn Ballstationen hinweg und von Hanns-Peter Windfeder abgeschlossen den Weg zum 2:0 in das Münchner Tor. Erst jetzt wurden die Herausforderer offensiver und erhielten nach einem Mülheimer Abwehrfehler kurz vor der Halbzeit eine Strafecke zugesprochen. Die gut geschossene Ecke landete aber nur am Pfosten des Mülheimer Tores.
In der zweiten Halbzeit plätscherte die Partie so dahin, das Mülheimer Spiel wurde zunehmend unkonzentrierter, während die Münchener immer mehr den Respekt vor den „großen Namen“ in den Reihen der Gastgeber abgelegt hatten und die Initiative an sich rissen. Trotzdem fiel nach 50 Minuten erst einmal das 3:0 durch Hans-Ulrich Oeckinghaus, in Folge eines Münchner Abwehrfehlers. Das Spiel schien jetzt entschieden. München setzte jetzt mehr Akzente in der Offensive und wurde mit dem Anschlusstor durch ein Eckentor von Philipp Deecke in der 63. Minute belohnt. In der verbleibenden Spielzeit erspielten sich die Gäste noch einige gute Chancen, die allerdings sämtlich ungenutzt blieben, weil ihnen vorne ein „echter Knipser“ fehlte. Erst mit dem Schlusspfiff kamen sie durch eine weitere verwandelte Ecke, diesmal durch Stefan Reithmayer verwandelt, zum 2:3. Um den weißen Porzellanlöwen erstmals (!) in seine Münchner Heimat zu entführen, hätte es gemäß den Statuten allerdings eines Sieges durch den Herausforderer bedurft.
Fazit: Kein schönes Spiel aus Sicht der Mülheimer, die an diesem Tag ersichtlich unter ihren Möglichkeiten blieben. Aus Sicht der Münchner hätte das Spiel weit erfolgreicher gestaltet werden können, sofern der Respekt früher abgelegt worden wäre.
Als nächster Gegner wartet auf den seit drei Jahren unbesiegten Titelträger im Herbst 2010 die Stadtmannschaft aus Essen.
Team Mülheim:
Carsten Hellwig, Thomas Brinkmann, Wolfgang Bruckmann (Schiedsrichter), Henry Gesche, Wolf Nonn, Stephan Rühl, Ralph Duckscheer, Jens Lüninghöner, Gerd Bachmann, Arndt Helf, Arndt Herzbruch, Martin Siebrecht, Ulrich Oeckinghaus, Dirk Brinkmann, Christian Häbel, Calle Fischer, Hanns-Peter Windfeder, Lutz Schmiedel, Markus Niggemeier, Thomas Albert, Burghard Laumann, Andreas Schönfeld (alle HTC Uhlenhorst), Werner Frantzen, Hartmut Knüppel (beide Kahlenberger HTC).
Team München:
Robert Kurz, Philipp Deecke, Ralf Gemmrig, Ralf Minkmar, Herbert Schmidt, Georg Stolle, Thomas Wagner (alle HC Wacker), Marcus Dauer, Ulrich Eisenlohr, Tobias Hartmann-Brockhaus, Mike Hornung, Rainer Schreiber, Michael Zahren (alle TuS Obermenzing), Christoph-A. Gramann, Stefan Reithmayer (beide Münchner SC), Knut Grape (Akademischer Sport-Verein), Udo Reidenbach (TSG Pasing). Betreuer Stefan Ferstl (HC Wacker), Schiedsrichter Peter Weywadel (TuS Obermenzing)
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